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«Die Kinder sollen es gut haben»

Zum Angebot der GHG HPS gehört seit August 2024 die schulergänzende Be­treuung. Neben dem Unterricht schafft sie einen Rahmen, in dem Kinder ausder Basis- und Mittelstufe fachkundig betreut werden. Auch die zehnjährige Emily profitiert davon.

Auf den Tischen liegen Farbstifte, Mandalas und Bilderbücher bereit. Wer sich austoben möchte, kann mit Begleitung am Mittwoch und Donnerstag in die nahe Turnhalle gehen. Und wer eine Auszeit braucht, darf sich im Ruhezimmer hin­legen und Geschichten hören. So vielseitig ausgestattet ist die schulergänzende Betreuung der GHG HPS – kurz SchuBe. In der Nähe des Haupt­gebäudes, ebenfalls an der Molkenstrasse in St.Gallen gelegen, gibt es das neue Angebot seit dem Schuljahr 2024/25 in den Büroräumlichkeiten der ehemaligen Ruckstuhl Garage, in der bereits seit Jahren fünf HPS-Klassen ihre Heimat gefunden haben. An diesem Nachmittag ist die zehnjährige Emily dabei. Begleitet von einer Betreuerin, sitzt das Mädchen an einem der Tische und hat eine Box mit Knetmasse vor sich. Die beiden formen eine Kugel nach der andern, Emily ist ganz ins Spiel vertieft, manchmal lächelt sie.

«Die Entlastung, die wir dank der SchuBe erleben, hat unseren Alltag vereinfacht.»

Ganzheitlich, flexibel und schön

Insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler aus der Basis- und Mittelstufe besuchen die SchuBe der GHG HPS. Einige davon an fünf Tagen pro Woche, andere an ausgewählten Wochentagen. So wie Emily, die jeden Donnerstag zur SchuBe kommt. Emily und ihre Gspänli werden nach Unterrichtsschluss von den anderen HPS-Standorten zur SchuBe gefahren oder begleitet. Sie spielen, sitzen beim Zvieri beisammen oder ruhen sich aus, bis ihre Eltern sie abholen. Emily geht gerne in die SchuBe, denn dort könne sie schöne Sachen machen. «Malen, Puzzle und die schleimige Knete mit Glitzer drin», antwortet sie auf die Frage, was ihr an der SchuBe am besten gefalle. «Und essen auch!»

Lernfeld und Entlastung zugleich

«Für Emily ist die SchuBe eine gute Sache», findet auch ihr Vater. Er erzählt, wie seine Frau und er umgehend überzeugt waren, als die GHG HPS sie und die anderen Eltern im Frühjahr 2024 über das Angebot informiert habe.

Wir bekommen dadurch neue Freiheiten und konnten unsere Arbeitspensen leicht erhöhen», berichtet er. «Die Entlastung, die wir dank der SchuBe erleben, hat unseren Alltag vereinfacht.» Auch für Emily, die von Epilepsie und Zöliakie betroffen ist, bringt die SchuBe viele Vorteile mit sich. Das Mädchen erhält neben der nötigen Unterstützung zahlreiche Gelegenheiten, mit Gleichaltrigen in Austausch zu kommen, «wie früher in der Kita, das ist sehr hilfreich», erzählt der Vater.

Spielerische Aktivitäten stehen bei der SchuBe im Zentrum. Andrea Schläpfer und ihr Team unterstützen Kinder wie Emily dabei.

Umsetzung in kurzer Zeit gelungen

Zwar habe man innerhalb des HPS-Teams schon länger mit dem Gedanken gespielt, zusätzlich zum Unterricht eine sinnvolle Tagesstruktur für die jüngeren Schülerinnen und Schüler zu schaffen, sagt Andrea Schläpfer, Sozialpädagogin und Hauptverantwortliche der SchuBe. «Doch Anfang 2024 musste es plötzlich rasch voran-gehen.» Die Fachfrau erklärt: «Alle Kinder aus den Kindergärten und Primarschulen des Kantons St.Gallen haben ein Anrecht auf diese Art der Betreuung. Und seit August 2024 gilt dies auch für die Sonder-schulen.» Der Kanton übernimmt die Finanzierung der SchuBe vollumfänglich.

Für uns steht im Vordergrund, dass es die Kinder in der SchuBe einfach gut haben», sagt Andrea Schläpfer. Die SchuBe hat einen Betreuungsauftrag. «Damit grenzt sie sich vom Unterricht ab.» Aktuell beträgt der Betreuungsschlüssel 1:3. «So können wir unsere Begleitung persönlich und individuell gestalten.»