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«Mit diesem Ort fühle ich mich verbunden»

Mit der GHG Rosenberg ist Alfons Sonderegger bestens vertraut. Als Pfarrer hat er während 17 Jahren in der nahen Kirche St.Otmar gewirkt. Noch heute ist der Pensionär regelmässig in «seinem» Gotteshaus anzutreffen. Viele seiner Bekanntschaften von früher pflegt er bis heute.

Alfons Sonderegger liest gerne in seinen Büchern, zudem nimmt er regelmässig an den Gruppenaktivitäten in der GHG Rosenberg teil.

Seit seinem Einzug in die GHG Rosenberg sind knapp zwei Jahre vergangen. Zuvor hat Alfons Sonderegger vieles  eggegeben – Möbel, Bücher und seinen Computer. Beibehalten hat er seine Zuversicht und das Interesse an Menschen. «Mir gefällt es hier, ich fühle mich gut aufgehoben», sagt er, während er in seinem lichtdurchfluteten Zimmer im Lehnstuhl sitzt. Sommer 2023 war’s, als sich der ehemalige Pfarrer aus der katholischen Pfarrei St.Otmar für die GHG Rosenberg entschied. «Damals hatte ich einen Zusammenbruch und einen Unfall», erinnert sich der ge­bürtige Rheintaler. «Und so riet mir der Arzt zu diesem Schritt. Nun bin ich froh um die Unterstützung im Alltag.» Für ihn sei diese Institution in St.Gallen eine passende Lösung, da sie sich inmitten seines ehemaligen Wirkungskreises
befindet.

Pfarrer, Bauchredner und Fasnächtler

Insgesamt 60 Jahre lang war Alfons Sonderegger als Priester tätig, davon fast zwei Jahrzehnte in St.Otmar. Auch nach seiner Pensionierung hat er sich regelmässig in der Pfarrei engagiert: in Gottesdiensten, in Vereinen und in der Seelsorge, stets mit dem ihm eigenen Einfühlungsvermögen und einer grossen Portion Humor. Als Bauchredner verblüffte er mit seiner Puppe Lino das Publikum. «Auch in der GHG Rosenberg bin ich schon mit Lino aufgetreten, aber das beansprucht mich unterdessen zu sehr.» Zudem ist Alfons Sonder­egger mit den St.Galler Fasnächtlern in Kontakt, denn er gehört zu den Ehren-Födlebürgern. In diesen Kreis wurde er anno 1997 im traditionellen Konfettiregen aufgenommen. Zwar ist es ihm heute nicht mehr möglich, an den «Föbü»-An­lässen teilzu­nehmen, aber den Austausch mit anderen Geehrten pflegt er nach wie vor gern.

«Ich bin froh um die Unterstützung im Alltag.»

Die Kirche als Kraftort

Aufgrund seines weitläufigen Netzwerks kommt es öfters vor, dass Alfons Sonderegger erkannt wird. Dies innerhalb der GHG, von anderen Bewohnenden und den Angestellten, aber auch, wenn er draussen unterwegs ist. «Ich suche das nicht bewusst, aber es ist schön, wenn sich ein Austausch ergibt», findet er. Gelegenheiten dafür gibt es einige. Denn zu Alfons Sondereggers Ritualen gehört es, täglich ins Freie zu gehen. Dank seinem Rollator ist es ihm möglich, den einige hundert Meter umfassenden Weg zur St.Otmar-Kirche selbstständig zurückzulegen. Im Gotteshaus hält er inne, tankt Kraft, und manchmal ergibt sich unterwegs ein schönes Gespräch.

Angekommen und dankbar

Inspirierende Momente erlebt Alfons Sonderegger auch in der GHG Rosenberg – beim Gedächtnistraining, beim Lesen und während den Gottesdiensten in der hauseigenen Kapelle. Diese Feiern liegen ihm besonders am Herzen. Denn im «Josefshaus», der Vorgängerinstitution der GHG Rosenberg, war er in den Neunziger- und Nullerjahren regelmässig als Pfarrer im Einsatz. «Seither fühle ich mich mit diesem Ort eng verbunden», sagt er. «Alles ist gut organisiert, und das Personal begegnet mir stets sehr freundlich.» Alfons Sonderegger ist dankbar dafür, dass es ihm besser geht und er in der GHG Rosenberg angekommen ist. «Im Religionsunterricht habe ich einst mit den Schulkindern das Lied ‹Gott hat die ganze Welt in seiner Hand› gesungen», erzählt er und fügt mit einem Lächeln an: «Darauf besinne ich mich jetzt. Ich glaube, dass ich auch zu dieser Welt gehöre.»