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Die Lernenden sind unsere Zukunft

100 Ausbildungs- und Praktikumsplätze – so viele bieten unsere Institutionen aktuell an. Wer bietet was? Welche Ziele werden verfolgt? Und weshalb braucht es diese Angebote und Programme mehr denn je? Wir haben den Ausbildungsverantwortlichen den Puls gefühlt.

Ramona Bürki,
GHG Rosenberg

«Fast besser als normal verhalten sich unsere Bewohnenden, wenn eine interne Prüfung eines Lernenden ansteht. Das zeigt, wie wichtig es auch ihnen ist, dass sich die Jungen wohlfühlen. Bei uns werden 22 Personen ausgebildet. Für mich als Ausbildungsverantwortliche ist es zentral, dass die Lernenden das Richtige mitbekommen. Ich arbeite gerne mit jungen Menschen, mag es zu sehen, wie sie sich entwickeln. Wir arbeiten nach klaren Konzepten und Regeln. Das zahlt sich aus. Ein wichtiger Grundsatz in meinem Alltag ist: Fehler sind Helfer. Es ist normal, wenn die Lernenden ab und zu Fehler machen. Sie sollen daraus lernen. Als Ausbildungsverantwortliche breite ich meine Adlerflügel aus und achte darauf, dass alles konform abläuft und beispielsweise auch alle Dienst- und Jugendschutzvorgaben etc. eingehalten werden. Wichtig ist, dass wir die Auszubildenden als solche betrachten und sie nicht als billige Arbeitskräfte missbrauchen. Sie sind viel zu wertvoll in unserem Alltag.»
Dipl. Pflegefachfrau/Pflegefachmann HF: 1 Assistent/in Gesundheit und Soziales EBA (AGS): 2 Fachfrau/Fachmann Gesundheit EFZ (FaGe): 18 Praktikumsplätze Pflege mit Vorlehre: 1

Alfredo Holdener,
CP-Schule

«Seit diesem Jahr darf ich mich für unsere  Praktikant*innen verantwortlich fühlen. Noch kann ich vom Know-how meiner Vorgängerin Esther Wiesli profitieren, da sie die meisten Praktikant*innen  angestellt, die Weiterbildungen organisiert und die Praktikant*innen bei der Einführung in die verschiedenen Themen einer Sonderschule begleitet und unterstützt hat. Nun plane ich für das kommende Schuljahr 20/21 die Besetzung von Praktikant*innen für unsere zehn Schulklassen von der Basis- bis zur Oberstufe. Dabei suchen wir Menschen die ein Zwischenjahr einlegen, sich neu orientieren oder solche die die Fachmittelstufe mit dem Berufsfeld „Soziales“ absolvieren wollen. Einige von ihnen haben das Ziel, nach dem Praktikum eine Ausbildung in Sozialer Arbeit, Sozialpädagogik, Lehrerberuf oder eine therapeutische Ausbildung zu machen. Ebenfalls bieten wir eine Praktikumsstelle mit dem Schwergewicht „Pflege“ an. Diese ist vor allem für Menschen gedacht, welche nach dem Praktikum eine Ausbildung im Gesundheitswesen machen wollen. Mit einem Praktikum bei uns an der CP-Schule erhalten die meist jungen Menschen einen Einblick in die Berufswelt einer Sonderschule. Sie sammeln wertvolle Erfahrungen im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mit einer körperlichen Behinderung. Ebenfalls arbeiten sie eng mit den unterschiedlichen und hochmotivierten Menschen zusammen, die sich in einem super Team für das Wohl unserer anvertrauten Schüler engagieren. Alle Praktikant*innen erlebe ich als sehr engagiert und interessiert. Sie arbeiten verantwortungsbewusst und mit Herz und werden von den jeweiligen Fachpersonen professionell angeleitet. Damit leisten sie einen sehr wichtigen Beitrag für unsere Schule.»
Praktikumsplätze: 15-17

Walter Ehwald,
HPS St.Gallen

«Wir bieten eine Vielfalt an interessanten Ausbildungsplätzen. Besonders wertvoll erachte ich die berufsbegleitenden Angebote, weil hier theoretisches und praktisches Wissen optimal kombiniert werden. Durchschnittlich arbeiten pro Jahr zwei bis drei Personen berufsbegleitend am Master in Heilpädagogik an der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) in Zürich. Weitere fünf Personen machen Teilzeit einen Bachelor in Sozialpädagogik an der FHS St.Gallen. Zudem bieten wir pro Jahr 26 Praktikumsplätze, typischerweise für Personen, die Erfahrungen in diesem Berufsumfeld sammeln wollen und später eine Ausbildung darin absolvieren. In solchen Fällen wird ihnen das Praktikum teilweise angerechnet; beispielsweise bei der Ausbildung Logopädie. Gemäss Auflage des Kantons müssen wir mindestens 50 Prozent ausgebildete Heilpädagogen haben. Dieses Ziel erreichen wir wegen des Fachkräftemangels aktuell knapp nicht. Daher sind wir sehr interessiert daran, dass unsere Mitarbeitenden den Lehrgang an der HfH absolvieren. Bei den Plätzen für Sozialpädagogen übersteigt die Nachfrage momentan das Angebot. »
Heilpädagogik HfH: 2-3 Sozialpädagogik FH: 5 Praktikumsplätze: 26

Martin Keller,
Sonnenhalde Tandem

«Ich finde es schön, dass wir von aussen auch als Ausbildungsstätte wahrgenommen werden. Das Thema Ausbildung liegt mir grundsätzlich sehr am Herzen, weil ich gerne mit den Jungen arbeite und sicherlich auch, weil ich in meiner persönlichen Laufbahn nicht immer nur Positives erlebt habe. Unser erklärtes Ziel in der Sonnenhalde Tandem ist es, unseren Lernenden einen attraktiven und abwechslungsreichen Arbeitsplatz zu bieten. Es ist so vieles möglich, wenn der Rahmen stimmt, und dieses Potenzial sollten wir nutzen. Deshalb denken wir weiter, zum Beispiel in Richtung institutionsübergreifende Zusammenarbeit. Das erhöht die Attraktivität der Lehrabgänger und bringt uns als Institutionen auch etwas. Ein Beispiel sind zwei Praktikanten der HPS St.Gallen, die innerhalb dieser Institution keine Anschlusslösung gefunden haben – wir haben ihnen einen Ausbildungsplatz angeboten. Das sind top Leute, die wir im Team sehr schätzen. »
Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ (FaBe): 8 Sozialpädagogik HF: 3 Arbeitsagogin/-agoge: 5

Cornelia Fuchs,
Tempelacker

«Die Lernenden sind unsere Zukunft. Deshalb ist es mir persönlich – und auch dem gesamten Tempelacker-Team – wichtig, dass sie nach der Ausbildung einen guten Abschluss in der Tasche haben und wir gute Mitarbeitende in die Berufswelt hinausschicken können. Unsere Ausbildungen – bei uns kann man sich zur Fachfrau / zum Fachmann Betreuung EFZ ausbilden lassen – sind top. Im Vergleich mit anderen Kindertagesstätten sind sie speziell abwechslungsreich, da die Lernenden in einer Säuglingsgruppe und in einer gemischten Altersgruppe Erfahrungen sammeln können. Wir gehen zudem individuell auf die Auszubildenden ein und bieten ihnen die Möglichkeit, rasch Verantwortung zu übernehmen. Wir begleiten, unterstützen und fördern sie im Alltag. In regelmässigen Abständen werden praktische und schriftliche Aufgaben besprochen und umgesetzt. Wichtige Grundlagen für den Beruf sind Selbständigkeit, Flexibilität, körperliche Gesundheit, Belastbarkeit, Beobachtungs- und Einfühlungsvermögen, Konflikt- und Teamfähigkeit, Kreativität, Kommunikationsfähigkeit. Dass wir als GHG und Tempelacker solche Ausbildungsplätze anbieten, ist wichtig – heute und in Zukunft.»
Fachfrau/Fachmann Betreuung EFZ Kind (FaBe Kind): 9 Praktikumsplätze: 5