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«Das Beste, was mir passieren konnte»

In der Kindertagesstätte der GHG Tempel­acker finden mehrere Dutzend Mädchen und Buben eine wertvolle Ergänzung zur familiären Betreuung. Auch Tizian Höhener fühlt sich im «Tempi» und in seiner Ausbildung als Fachmann Betreuung wohl. Mit viel Begeisterung setzt er sich dafür ein, die Kinder und Eltern im Alltag zu unterstützen.

Kunterbunt geht es zu und her in der Kita-Gruppe «Piraten» – hier begleitet Tizian Höhener die Kinder beim Gestalten mit Knete.

«Piiiratäää, kommt, wir machen ein Rennauto», sagt Tizian Höhener und greift nach dem bunten Spielsand und einer Plastikform. Zusammen mit einer Schar von Kindern sitzt der 22-Jährige auf dem Boden im Raum der altersdurchmischten Kita-Gruppe, die «Piraten» heisst. Kleine Hände hier und da, lachende Gesichter, und immer wieder bringt sich der junge Mann be­hutsam ins Geschehen ein. Er zeigt, wie sich das feinkörnige Material formen lässt, und er leitet die Kinder dazu an, dies selbst zu versuchen. Liebevoll, wertschätzend, fördernd – ganz im Sinne der pädagogischen Wertehaltung der Institution. «In meiner Rolle als erwachsene Bezugsperson sehe ich mich als Unterstützer und Begleiter», sagt Tizian Höhener. Dies sei für ihn manchmal anstrengend, vor allem aber erfüllend. «Ich sehe jeden Tag, dass meine Arbeit geschätzt wird, auch von den Eltern.» Seinen Ausgleich findet er in der Freizeit, zum Beispiel beim Kraftsport.

«Ich sehe jeden Tag, dass meine Arbeit geschätzt wird.»

Per Zufall zum Traumberuf

Bei der GHG Tempelacker angefangen hat Tizian Höhener vor knapp fünf Jahren als Praktikant – und als Quereinsteiger. «Nach der Schule habe ich eine Kochlehre begonnen», erzählt er und fügt an: «Das war für mich aber nicht das Richtige, denn mir fehlte der Sinn.» Zur gleichen Zeit entdeckte er aber, sozusagen per Zufall, seinen neuen beruflichen Weg. «Meine kleine Nichte zog vorübergehend bei uns zu Hause ein. Und ich merkte, dass ich sehr gut mit ihr umgehen konnte und dass sie positiv auf mich reagierte.» So kam es, dass sich der Teenager zum Schnuppern in der Kita der GHG Tempelacker bewarb und die Stelle bekam. «Das ist das Beste, was mir passieren konnte, denn der Tempi ist etwas Beson-deres», davon ist Tizian Höhener überzeugt. An seinem Arbeitsort schätzt er den Rückhalt durch die Vorgesetzten und das Team, zu dem auch weitere Lernende gehören.

Schritt für Schritt etwas bewirken

Unterdessen absolviert Tizian Höhener das zweite Lehrjahr als Fachmann Betreuung in der Fachrichtung Kinder. Er ist sich bewusst, dass er als Betreuungsperson von Zwei- bis Siebenjährigen viel Verantwortung trägt. In diesem Alter ist Frühförderung an-gesagt, wie Tizian Höhener erklärt: «Wir üben die Feinmotorik beim Basteln, Malen und Puzzeln und wir fördern die Sprache, indem wir Geschichten erzählen und plaudern. Und mindestens einmal pro Tag gehen wir nach draussen, um uns zu bewegen.» Die Tage in der Kita sind in Sequenzen mit Aktivitäten aufgeteilt, was für Abwechslung sorgt. Als Lernender übernimmt der junge Mann schrittweise solche Aktivitäten. Bei der Ideenfindung lässt er sich gerne von den Sozialen Medien inspirieren. Besonderen Spass bereitet dem 22-Jährigen das Anleiten von Projekten im Garten. Zudem wird in der Gruppe gemeinsam gegessen, was laut Tizian Höhener viel zum Zusammenhalt beiträgt.

Nach seinem Lehrabschluss möchte Tizian Höhener noch mehr Berufserfahrung sammeln, langfristig strebt er eine Weiterbildung zum Sozialpädagogen an. «Später möchte ich mit Kindern und Jugendlichen mit herausforderndem Verhalten arbeiten, denn ich mag Herausforderungen aller Art», fasst er zusammen. «Ich bin überzeugt, dass man am meisten verändern kann, wenn man das bereits in jungen Jahren in Angriff nimmt.»