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Deutsch als Zweitsprache

Aufgrund der steigenden Schülerinnen- und Schülerzahlen mit Migrations­hintergrund hat die GHG CP-Schule als Pilotprojekt eine Klasse mit Deutsch als Zweitsprache eingerichtet. Sie ermöglicht das Lernen in eigenem Tempo und – als Folge der häufigeren Erfolgs­erlebnisse – ein grösseres Zugehörigkeitsgefühl.

Wenn alle im selben Boot sitzen, gibt das gemeinsame Lernen auch Sicherheit. Das Projekt «Deutsch als Zweitsprache» bewährt sich im Alltag.

«In den letzten Jahren haben wir im Schnitt pro Schuljahr zwei Schülerinnen oder Schüler mit fremdsprachigen Wurzeln aufgenommen», sagt Petra Mantz, Bereichs­leiterin Sonderschulen und Institutions­leiterin der GHG CP-Schule. Mit dem Krieg in der Ukraine seien diese Zahlen in den letzten zwei Jahren nochmals gestiegen.

Die Kinder im Kindergarten zu integrieren ist dabei viel einfacher, da das Situationsverständnis und das spielerische Lernen auf dieser Stufe im Vordergrund stehen. Ältere Schüler und Schülerinnen verstehen im Unterricht weniger. Sie sind auf stetiges übersetzen mit einer App angewiesen und bleiben von dieser abhängig. Der Unterricht wird für alle langsamer. «Das dient weder den einzelnen Kindern und Jugendlichen noch der ganzen Klasse», erläutert Petra Mantz. Zusammen mit ihrem Team hat sie sich darum für ein Pilotprojekt mit sechs Schülerinnen und Schülern aus der Unter-, der Mittel- und der Oberstufe entschieden.

Kleine und grosse Erfolgserlebnisse
Die Projektklasse geht jeden Vormittag in den DaZ-Unterricht (Deutsch als Zweitsprache). Sie lernen im lebenspraktischen und handlungsorientierten Unterricht, zum Beispiel beim gemeinsamen Kochen. Am Nachmittag lernen sie in einer ihrem Alter entsprechenden Klasse. «Vor zwei Jahren konnten wir eine junge ukrainische Frau als Klassenassistenz anstellen, die den Schülerinnen und Schülern im Unterricht Sicherheit gibt», sagt Petra Mantz.

In der DaZ-Klasse lernen sie im eigenen Tempo und mit individuellen Lernprogrammen. Alle haben das gleiche Ziel: die Sprache zu lernen. «Je intensiver und alltagsnaher sie dies tun, desto grösser ist die Teilhabemöglichkeit im regulären Unterricht, die Weiterentwicklung im sozial-emotionalen Bereich und im Finden der eigenen Rolle in der Klasse sowie in der Peergroup», erklärt die Schulleiterin.

Die Schülerinnen und Schüler der DaZ-Klasse haben bereits enorme Fortschritte gemacht. So können sie sich etwa am Mittagstisch über das Essen unterhalten. Es entsteht zudem ein neues Gefühl der Gemeinschaft zwischen allen Altersgruppen. Und die Erfolgserlebnisse werden laut Petra Mantz gemeinsam gefeiert: «Es macht unsere Schülerinnen und Schüler stolz, wenn sie sich dank ihren neuen Sprachkenntnissen zugehörig fühlen.»