«Wir können viel bewirken»
Seit Herbst 2024 sind Annina Frey und Regula Hübscher als Aktivierungsfachfrauen in der GHG Maurini in Mörschwil im Einsatz. Ihr Engagement ermöglicht den Bewohnenden einen abwechslungsreichen Alltag. Die familiäre Atmosphäre der Institution kommt dem motivierten Zweierteam dabei zugute.




Es gibt viele Wege, die zum Aktivierungsberuf führen. Bei der 31-jährigen Annina Frey stand eine Lehre als Hochbauzeichnerin am Anfang der Laufbahn, ihre 39-jährige Kollegin Regula Hübscher arbeitete zunächst als Tiermedizinische Praxisassistentin. Beide entschieden unabhängig voneinander, sich beruflich anders zu orientieren, und absolvierten einen entsprechenden Lehrgang an einer Höheren Fachschule. Im Herbst 2024, im Abstand von nur einem Monat, haben sie schliesslich ihre Stellen in der GHG Maurini angetreten. Seither haben die diplomierten Fachpersonen hier allerlei Neues angestossen.
Harmonie auf allen Ebenen
Bewegung, Handwerkliches, Gestalterisches, Musikalisches, Gedächtnistraining, Ausflüge sowie Kochen und Backen – all das bereichert den Alltag in der GHG Maurini. Annina Frey und Regula Hübscher planen ihr Programm eigenständig. Sie sind gemeinsam mit einer Aktivierungsfachperson in Ausbildung auch für die Durchführung und die Auswertung verantwortlich. Damit dies gelingt, muss es auf der persönlichen Ebene harmonieren – und das tut es bei den zwei Ostschweizerinnen. Beobachtet man sie bei ihrem Wirken, würde man denken, dass die beiden einander schon lange kennen. Dabei sind seit ihrem Zusammentreffen am neuen Arbeitsplatz erst wenige Monate vergangen. «Uns kam zugute, dass wir einander schon vor Stellenantritt austauschen konnten», berichtet Annina Frey. «Dabei wurde schnell klar, dass es zwischen uns harmoniert.»
Gemeinschaft und Individualität fördern
Ein Grossteil der Maurini-Aktivierung besteht aus Gruppenaktivitäten in familiärer Atmosphäre. Doch auch Einzelbesuche bei den Bewohnenden, die aus verschiedensten Gründen nicht an den Gruppenaktivitäten teilnehmen können, liegen Regula Hübscher und Annina Frey am Herzen. «Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir uns diese Zeit nehmen können», finden sie übereinstimmend. Die Einzelaktivierung eignet sich zum Beispiel für Spaziergänge oder Gespräche. Zudem richtet sie sich an Bewohnende, die bettlägerig sind. «Für sie sind Wunschkonzerte mit Lieblingsliedern oder eine Handmassage etwas besonders Schönes», sagt Annina Frey, und Regula Hübscher fügt an: «Wir passen uns stets den Seniorinnen und Senioren an, die übrigens immer wieder gute Ideen, aber auch konstruktive Kritik einbringen.»
«Mich faszinieren die zwischenmenschlichen Aspekte und dass unsere Tätigkeit äusserst kreativ und abwechslungsreich ist.»
Regula Hübscher
Kleine Momente, grosse Wirkung
Darauf angesprochen, was sie an ihrem Beruf schätzen, kommen sowohl Regula Hübscher als auch Annina Frey ins Schwärmen. Annina Frey sagt: «Für mich sind die kleinen Momente die wertvollsten – ein Lächeln etwa oder wenn ich sehe, wie sich die Bewohnenden freuen.» Auch Regula Hübscher faszinieren die zwischenmenschlichen Aspekte. «Und dass unsere Tätigkeit äusserst kreativ und abwechslungsreich ist.» Beide Frauen finden es spannend, sich mit den mehrere Jahrzehnte älteren Bewohnenden auszutauschen. Denn diese wüssten viel über ihr langes Leben zu berichten, hätten aber charakteristische Ecken und Kanten. «Unser Türöffner ist, dass die Aktivierung auf freiwilliger Basis stattfindet», erklärt Regula Hübscher. «Da die Teilnehmenden gerne in die Aktivierung kommen und neugierig sind, ergab sich leicht und rasch das gegenseitige Vertrauen, auf dem wir nun aufbauen.»