< Zurück

«Das kann ich richtig gut»

Die fünfjährige Ela Akar geht in die Kita der GHG Tempelacker und sprüht vor Energie. Manchmal will sie etwas zu schnell zu viel, was sie immer wieder stolpern lässt. Ihre Betreuerinnen nutzen die Synergien der Kita und der Therapie, um Elas Konzentrationsfähigkeit zu steigern.

«Mein Eisbär sieht lustig aus», sagt Ela Akar und zeigt auf die vielen Zeichnungen der Kita-Gruppe «Chätz», welche die Wand tapezieren. Einer der Bären hat einen breiten Lachmund, ein anderer sieht etwas kritisch in die Welt hinaus. Zeichnen ist Elas Lieblingsbeschäftigung. Am liebsten malt sie Häuser in den buntesten Farben. «Darf ich die Kopfhörer anziehen?», fragt sie ihre Gruppenleiterin Meryem Kilic. Diese reicht ihr den grell-grünen Ohrenschutz. Das Ausblenden von Umgebungsgeräuschen hilft Ela, sich auf das zu konzentrieren, was sie gerade macht.

Ganz normaler Kita-Alltag

Ela ist fünf Jahre alt und geht seit drei Jahren in die Kita. Seit Sommer 2022 besucht sie auch den Kindergarten. «Ich werde schon bald sechs», sagt sie und strahlt übers ganze Gesicht. Und sperrt, wie als Beweis, ihren Mund auf und zeigt ihren ersten grossen Zahn, der zwischen den Milch­zähnen hervorstösst. Ela ist ein lebhaftes Kind – immer zu neuen Abenteuern bereit.

Ihre manchmal etwas überschüssige Energie ist der Grund, warum sie immer mal wieder über ihre eigenen Beine stolpert. Ela geht darum in die Ergo- und in die Physiotherapie. Für Ela ganz normaler Kita-Alltag, da die Therapieräumlich­keiten zur GHG Tempelacker gehören und sich gleich im Haus nebenan befinden.

«Ela sprudelt vor Ideen und will alles sofort lernen.»

«Ela kann nicht so gut zwischen den vielen Reizen unterscheiden, die auf sie einprasseln», sagt Marieke Hengartner, Physiotherapeutin. Kopfhörer und ein Noppenkissen gehören zu Elas Ausstattung in der Kita. Wenn sie auf dem Kissen sitzt, wird ihre Hüfte nach vorne geschoben und die Wirbelsäule aufgerichtet. Auch das hilft, die Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was gerade passiert. «Ein weiteres Mittel, das wir einsetzen, ist eine Gewichtsweste», fügt Ergotherapeutin Alena Eggenberger an. «Wenn Ela diese anzieht, spürt sie ihren Körper besser, ist zentrierter und kann dadurch ihre Bewegungen besser lenken.»

Durch die Gewichtsweste spürt Ela ihren Körper und kann Bewegungen besser lenken.

Synergien optimal nutzen

In der Kita-Gruppe «Chätz» fühlt sich Ela wohl. «Meine beste Freundin ist Carlota – und Tamara», sagt sie und lacht. Zu ihrer Gruppe gehören rund 20 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Auch ihre kleine Schwester ist mit dabei.

«Ela ist ein sehr intelligentes Kind», erzählt Meryem Kilic. «Sie verfügt über eine sehr grosse Sozialkompetenz, sprudelt vor Ideen und will alles sofort lernen.» Die enge Zusammenarbeit zwischen Therapie und Kita ist auch für die Gruppenleiterin ein Glücksfall: «Wir tauschen uns untereinander aus und können Ela optimal unterstützen. Sie macht bereits grosse Fortschritte.»

Das findet auch Ela. «Schau her, wie wir Türme bauen», ruft sie aus der Spielzimmerecke und schichtet die Holzklötze im Rekordtempo aufeinander. «Das kann ich schon richtig gut», sagt sie stolz.

Ela verbringt in der Kita viel Zeit mit ihrer besten Freundin Carlota.