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Gewaltig – und berührend

«Sturm», die Koproduktion des Konzert und Theaters St.Gallen und des Komiktheaters macht dem shakespeare’schen Stück alle Ehre. Nicht nur dem Wind und dem Wetter trotzen die Schauspielerinnen und Schauspieler in ihren Bühnenrollen, sie lösen beim Publikum einen wahren Sturm der Gefühle aus. Wir blicken hinter die Kulissen.

In der Zauberkomödie «Sturm» herrscht Prospero über Natur und Wesen einer kargen Insel. Macht, Reue, Liebe, Unterdrückung und Humor, sie finden alle ihren Platz in dieser assoziativen Adaption des Stoffs von William Shakespeare.

«Christian spielt den Prospero, und Florian ist sowieso immer super», sagt Joy Käser. Sie sitzt hinter der Theaterbühne der Lok­remise in St.Gallen und wird gerade für die bevorstehende Aufführung frisiert. «Ich bin immer nervös vor den Auftritten», gesteht sie. Bevor es losgeht, zieht sie sich darum unter ihre Kopfhörer zurück. «Ich muss mich bewegen und tanzen. Zusammen mit meiner Freundin Tabea.» Diese schmiert sich tonnenweise Gel ins Haar, bevor sie mit Joy in die Garderobe saust und die Musik laut aufdreht. Dabei macht auch Joanna Rohner gern mit. Ihr knallroter Lippenstift sitzt bereits. «Es ist cool, wenn man geschminkt wird», findet sie. Während die Frauen in der Garderobe Party machen, gehen es die Männer etwas ruhiger an – in der Sofaecke. «Wir chillen», erklärt Silas Obertüfer. Schon bald ist es Zeit für die gemeinsame Aufwärmrunde. Dabei wird – die Frauen setzen sich durch – getanzt und gesungen. Bis Cornelia Rach ein Veto einlegt. Mit einer Geste deutet sie an: «Es ist Zeit für Qigong!» Das ist die Spezialdisziplin von Schauspiellehrer Tim Kalhammer. Bei den ruhigen Meditationsübungen kommt das gemischte Ensemble nochmals zur Ruhe. Kurz darauf drängt schon das Publikum in den Saal. Auch bei dieser Vorstellung sind alle Plätze besetzt. So ist die entlegene Insel, auf welcher sich das Stück abspielt, um Punkt acht Uhr bereit für den fulminanten Sturm.