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«Ich habe Ballast abgeworfen»

Margrit Markstaller ist 78-jährig und topfit. Seit April 2023 wohnt sie in einer ­Alterswohnung der GHG Maurini. Nicht, weil sie Hilfe benötigt. Sondern, weil sie selbst entscheiden wollte, wo und wie sie im Alter leben möchte. In ihrer 2,5-Zimmerwohnung lässt es sich wunderbar leben, findet sie.

«Ich war immer Single und bin überzeugt davon. Ich geniesse die Freiheit, zu machen, was ich will. Ständig bin ich unterwegs, gehe Velofahren, zum Baden an den See oder besuche Freunde und Bekannte. Ich habe meinen sozialen Kreis.

Ich koche und wasche selbst und brauche vorerst keine der angebotenen Dienstleistungen. Vorher hatte ich eine Wohnung mit zwei Stockwerken, und ich habe ­immer gewusst, dass das nicht altersgerecht ist. Ich habe mir darum gesagt, wenn ich Mitte 70 bin, muss ich meine Zukunft aufgegleist haben.

Margrit Markstaller hat ihre zweistöckige Attikawohnung für eine 2,5-Zimmerwohnung in der GHG Maurini aufgegeben.

Beruflich war ich viel unterwegs. Ich habe 20 Jahre lang für das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) gearbeitet und war auf Auslands­einsätzen: Pakistan, Südafrika, ­Äthiopien und USA. Diese Einsätze dauerten jeweils zwischen zwei und vier Jahren. Das hat mich geprägt. Ich bin weltoffen und kann mich schnell auf neue ­Situationen ein­stellen. Wenn man in ein anderes Land versetzt wird, muss man ­alles hinter sich lassen.

Ich fühle mich erleichtert, dass ich nicht mehr so viele Möbel habe, nicht mehr so viele Kleider. Man braucht nicht vier Paar Turnschuhe. Ich habe Ballast abgeworfen. Auch wenn ich einige meiner afrikanischen Erinnerungsstücke weggeben musste, was schon ein bisschen weh tat.

«Wenn man in ein anderes Land versetzt wird, muss man alles hinter sich lassen.»

Ich kam in diese Wohnung und dachte: ‹Aha, ein bisschen klein, aber wow, sie ist tiptop›. Am besten gefällt mir, dass es modern ist und nicht abgenutzt. Alles ist ‹brandnew›. Die Wohnung ist grosszügig und nach heutigen Kriterien gemacht. Und das Reduit finde ich super. Eine Abstellkammer, wo meine Waschmaschine und mein Tumbler Platz haben.

Meine Kontakte mit der Maurini-Leitung und dem Restaurant-Team sind ausge­sprochen angenehm; alle sind sehr zuvor­kommend, spontan hilfsbereit und liebens­würdig. Das ganze Setting ist sensa­tionell.

Alle fragten mich: ‹Und wie geht es mit dem Eingewöhnen?›. Eingewöhnen? Das Wort gibt es nicht. Ich kam einfach hierher, und jetzt geht es weiter.»