Gemeinsam mehr leisten
Am 1. Januar 1971 schlossen sich die 1816 gegründete «Hülfsgesellschaft der Stadt St.Gallen» und die 1873 entstandene «Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt St.Gallen» zur GHG zusammen. Hilfe zu leisten, das Gemeinwohl zu fördern und niemals aufzugeben – dies verband die beiden Organisationen schon lange zuvor. Mit der Fusion sollten diese Ziele weiterhin wirkungsvoll erreicht und der Fortbestand der Vereinszwecke nachhaltig gesichert werden.
Eine Hungersnot vor über 200 Jahren rief lokale Männer auf den Plan, die «Hülfsgesellschaft der Stadt St.Gallen» zu gründen. Not schnell und unkompliziert lindern – das taten sie in der ganzen Region mit der Austeilung der «Rumfordschen Suppe», einer stärkenden Brühe mit Gerste, Kartoffeln und Erbsen. Auch die «Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt St.Gallen» schrieb sich bei ihrer Gründung auf die Fahne, das Gemeinwohl in St.Gallen unnachgiebig zu fördern. Dies bewies sie unter anderem mit ihrem langjährigen Einsatz für den Schutz und die Förderung von Kindern und Jugendlichen.
50 Jahre Fusion
1971 folgte schliesslich der Zusammenschluss der beiden Gesellschaften zur GHG. Gemeinsam waren die Organisationen stärker. Von Anfang an konnte die GHG auf die Unterstützung aus der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Zivilgesellschaft zählen. Alle waren aktiv dabei, Projekte zu finanzieren und sich ehrenamtlich zu engagieren. Die langjährigen Partnerschaften mit Unternehmen, Kanton, Stadt, anderen sozialen Organisationen und Freiwilligen stehen sinnbildlich für die Verankerung des Vereins in der Region St.Gallen.

Feierlichkeiten im Rahmen des 140-Jahr-Jubiläums Tempelacker im Jahr 2014
Verbundenheit im Innern fördern
Auch die Zusammenarbeit innerhalb der GHG war stets wichtig. Bereits 1818 wurde die Organisation so aufgestellt, dass Vorteile beim gemeinsamen Einkaufen und Austeilen von Hilfsgütern genutzt werden konnten. Im Jahresbericht von 1994 betonte der damalige Präsident Eugen Auer, dass die Verbundenheit der einzelnen Institutionen von grosser Wichtigkeit sei. Denn: Wenn Probleme auftauchen, tut es gut, nicht auf sich selbst gestellt zu sein. Mit der Neuorganisation von 2018 rückte die GHG noch näher zusammen. Das Motto bleibt nach wie vor dasselbe: Gemeinsam für ein selbstbestimmtes Leben und einen erfüllten Alltag der ihr anvertrauten Menschen.

Neubau Röteli GHG Rosenberg 2020

Neubau Tandem Abtwil 2016
Meilensteine in der Geschichte der GHG
2022: Übernahme Betrieb WPZ Mörschwil
2020: Fusion Marthaheim und Josefshaus zur GHG Rosenberg
2018: Neuorganisation inklusive Statutenrevision
2014: Fusion Sonnenhalde Tandem
2008: Übernahme Josefshaus
1987: Gründung Tandem
1974: Gründung Sonnenhalde
1971: Fusion Hülfsgesellschaft und Gemeinnützige Gesellschaft
1962: Gründung CP-Schule
1951: Gründung HPS St.Gallen
1908: Gründung St.Galler Brockenhaus
1904: Gründung Marthaheim
1900: Gründung Josefshaus
1890: Erwerb Tempelacker durch Hülfsgesellschaft
1874: Gründung Tempelacker
1873: Gründung Gemeinnützige Gesellschaft
1816: Gründung Hülfsgesellschaft
GHG Rumfordsche Suppe
Die Rumfordsche Suppe begleitet die GHG seit ihren frühsten Anfängen im 19. Jahrhundert. Anlässlich des Jubiläums «50 Jahre Fusion» Gemeinnützige Gesellschaft und Hülfsgesellschaft haben unsere Küchenteams Tempelacker, Sonnenhalde Tandem und GHG Rosenberg gemeinsam die Version 2021 der Suppe kreiert.



Originalrezept der Rumfordschen Suppe.
Für kulinarisch experimentierfreudige Personen hat unser Lorenz Baumann, Leiter Verpflegung GHG Rosenberg, das Originalrezept übersetzt. Hier geht’s zur Übersetzung.

Lorenz Baumann, Leiter Verpflegung GHG Rosenberg

Marianne Brunner, Leiterin Küche Tempelacker

Reto Langenegger (links), Co-Leiter Küche Sonnenhalde Tandem
Guet Hemmer Gwürzt
«Als wir das Originalrezept zum ersten Mal sahen, verstanden wir zunächst nur Bahnhof. Glücklicherweise hatte Lorenz von seiner Grossmutter altdeutsch gelernt und konnte das Rezept für uns übersetzen. Nach genauer Begutachtung wussten wir – heutzutage würde diese Suppe wohl vielen Leuten nicht mehr so gut schmecken. Die traditionsreiche Geschichte der Rumfordschen Suppe und die Transformation eines älteren Rezepts in die Moderne reizte uns gewaltig. So steckten wir an einem Nachmittag die Köpfe und Kochlöffel zusammen und entwickelten die Version 2021 der Rumfordschen Suppe. Das Resultat unserer GHG-Co-Produktion verblüffte uns – im positiven Sinn! Überzeugen Sie sich beim Kosten oder Nachkochen gerne selbst.»
Lorenz Baumann, Marianne Brunner, Reto Langenegger